deutschlands bauern zu dumm?

sind die deutschen bauern wirklich zu dumm für die marktwirtschaft und die globalisierung? weil sie sich von ihren handelspartnern und geizigen verbrauchern ausbeuten lassen? warum verkaufen sie ihre aufwendig produzierten produkte unter ihren herstellungskosten? wo sind denn die dümmsten bauern mit den dicksten kartoffeln? alle etwa auch schon pleite?

bauern produzieren viel zu viel milch, völlig am markt vorbei, und wundern sich, dass sie unter ihren herstellungskosten verkaufen müssen. zwischenzeitlich produzieren sie auch noch viel zu viel bio-milch, ebenso mehr als der markt es wünscht, und müssen wieder weit unter ihren herstellungskosten verkaufen (bio-milch landet aktuell in der billigmilch).

bauern produzieren viel zu viel fleisch und wundern sich, dass sie fleisch unter ihren herstellungskosten verkaufen müssen. deshalb ist vielen auch der tierschutz egal. ein politisches „weiter-so“ mit der massentierhaltung wird immer schädlicher.

bauern bauen spargel und erdbeeren an, obwohl ihnen ernethelfer fehlen, weil sie keine fairen löhne mehr bezahlen können. die ware verfault deshalb auf den plantagen.

bauern bauen weizen und mais auf ihren feldern an und weil sie in zu heissen tagen auf eine bewässerung verzichten müssen, ist auch dieser geschäft nur ein minusgeschäft. da hilft auch kein düngen wie verrückt, oder das verheizen dieser lebensmittel in biogasanlagen. ein politisches „weiter-so“ mit den monokulturen zerstört die umwelt.

weil der verbraucher und die handelspartner der bauern nicht bereit sind, einen angemessenen fairen preis zu bezahlen, und weil die eu-subventionen in milliardenhöhe die falschen betriebe erhalten, soll jetzt wieder mal der staat, also der steuerzahler, den dummen bauern helfen. ein politisches „weiter-so“ und das pauschale handaufhalten von lobbyverbänden ist wenig hilfreich, eher schädlich. die milliardengelder, die in die landwirtschaft fliessen, sollten in zukunft nur noch an nachhaltig arbeitende betriebe gehen. gezielt unterstützt werden sollten nur klimafreundliche und ökologischere betriebe.

landwirte sind unternehmer und müssen entsprechend agieren. nur „faire erzeugerpreise“ für gesunde lebensmittel und die solidarität der handelspartner, molkereien, schlachthofunternehmen, lebensmittelketten und die einsicht der verbraucher könnten den bauern jetzt schnell helfen.

es gibt nur noch wenige unternehmen, die es sich leisten, noch in deutschland zu produzieren. sie überleben nur, weil sie die handelsketten und zwischenhändler ausschalten und ihre produkte direkt, oft nur regional, selbst vermarkten. warum werden in deutschland fast keine gebrauchsgegenstände mehr produziert? weil die verbraucher nicht mehr bereit einen gerechten preis für diese waren zu bezahlen. „geiz ist geil!“

19 Gedanken zu „deutschlands bauern zu dumm?

  1. Groß-/Kleinschreibung ist wohl nicht, oder? Tja, wenn man in der Schule nicht aufpasst und dann noch inhaltlichen Müll verfasst(Wenn die Preise sinken, was willst du dann machen als Bauer? Versuchen, den Hof praktisch zu verschenken? So einen Landwirtschaftsbetrieb will bei den heutigen Preisen doch kaum noch einer haben. Und was macht man als gelernter oder studierter Landwirt dann? Wie baut man sich eine komplette Existenz ohne alles einfach so auf?), dann kommt so ein kurzsichtiger Text heraus.

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  2. Viele der Kommentare triefen vor gehässigkeit. Wir Bauern erzeugen in einem Weltmarkt, wo der Erzeugerpreis von Milliardenschweren Handelsunternehmen bestimm wird. Wenn in Deutschland zu wenig erzeugt wird, dann kommen die Nahrungsmittel aus allen Teilen der Welt.

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  3. Wie viele Einzelhändler mußten ihre Geschäfte in den Stadtzentren schließen, weil sie mit dem Onlinehandel nicht konkurrieren konnten?

    Wie viele Hersteller von Kleidung, Schuhen, Elektronikwaren und Möbeln mußten ihren Standort in Deutschland aufgeben, weil die Konsumenten ihre Produkte „made in Germany“ nicht mehr fair bezahlen wollten?

    Sie alle wären so dumm wie die Bauern, wenn sie einfach „weiter so“ gemacht hätten!

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    • Das Höfesterben besonders bei den Familienbetrieben, die die Grünen für besonders erhaltenswert erachten, ist dramatisch gestiegen. Die vielen Kritiker tragen einen einen Teil dazu bei.

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  4. Noch etwas:
    wenn einer ein Auto kauft und bezahlt zuwenig dann bekommt er sofort Ärger mit Inkasso oder ähnlichem.
    Wenn ein Schlachthof auf einmal 10cent pro kg Schwein weniger bezahlt passiert gar nichts
    weil alle anderen Schlachthöfe komischerweise dasselbe machen. Ihr kennt das sicherlich auch von Tankstellen.

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      • Weil er verkaufen muss, die Tiere werden ja älter und damit unverkäuflich weil fetter. Die einzige Alternative ist aufzuhören und sich eine Arbeit suchen und das ist für Bauern psychisch oft sehr schwer, deshalb wohl auch die hohe Suizidrate.
        Jedoch machen mindestens 5% jedes Jahr den Schritt der Aufgabe der LW.
        Wahrscheinlich ist die Aufgaberate sogar noch höher weil die aufgegeben Landwirtschaften als Minibetriebe ohne wirtsschaftlichem Zweck weiterbetrieben werden.

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  5. Der Bericht ist grunsätzlich richtig aber in seinen Schlussfolgerungen falsch.
    Jeder Versuch der Bauern durch mindererzeugung höhere Preise durchzusetzen wurde und wird vom Handel sofort mit Billigimporten unterlaufen. Milcherzeuger, Obst- und Gemüsebauern und auch alle anderen Erzeugungssparten können ein Lied davon singen. Aktuell sind gerade die Biobetriebe und die Hofläden bzw. Direktvermarkter stark davon betroffen. Als Autor sollte man sich vor dem Schreiben informieren sonst tut man sich blamieren!
    Ein Hauptaspekt für das Preisdilemma der Landwirtschaft Bio oder Konvi ist, daß sie sich bei Absprachen über Produktionsmengen, Preise und Abnehmern nur sehr begrenzt organisieren dürfen bzw. sobald eine solche organisierung Preissteigernd ist, ist sie verboten.
    Genossenschaften helfen hier nicht da zu klein. Paradox aber Kartellrecht!

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    • wenn das alles den bauern schon seit jahren bekannt ist und sie trotzdem weiter so produzieren, sind sie wirklich dumm!
      wer keinen gerechten preis für seine produkte verlangen kann und deshalb unter preis verkauft ist richtig dumm!

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      • und weil die dummen Bauern es leid sind Dinge zu produzieren die niemand wirklich bezahlen will produzieren sie Bioenergie (die wird nähmlich anstandslos bezahlt) oder geben massenhaft auf. Die Statistiken kennen Sie ja hoffentlich.
        Nur kann halt nicht jeder eine Biogasanlage bauen, denn dazu braucht man einen (Mais-)acker und den hat halt nicht jeder.
        Die überlebenden Betriebe suchen ihr Heil im Wachstum und in der Hoffnung, aber große Bauernhöfe sind ja ganz ganz böse, sagen jedenfals die Ökos.

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      • anonymer OldDonKey,
        Ja ich bin Bauer und hab euch hier nur die Tücken unseres Geschäfts dargestellt, ohne großartige Wertung hoffe ich.
        woher willst du wissen ob Ich nicht auch schon längst meinen Absprung aus diesem „Geschäft“ vorbereite? Ich werds DIR jedenfalls nicht veraten, da ich stark zweifle ob du das auch verstehst was du liest!

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  6. Die Bauern leben von der Natur.
    Schon deshalb sollten sie die Natur achten.
    Wenn Lebensmittel doppelt so teuer sind, wird sich der Verbraucher umstellen.
    Nicht die Kunden sind Schuld an der Misere. Es ist die Gier der Hersteller.

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