„kanakisch“ für abiturienten

in niedersachsen ist „kanakisch“ thema in einem schulbuch für abiturienten. dieses schulbuch unterstellt migranten sexismus und dummheit. es wird von einem geringen wortschatz, sowie einem desinteresse an bildung oder der schule berichtet. in einem informationstext im buch „schroedel abitur“ für die jahrgangsstufe 11 erfährt man über die sprache „kanakisch“: der kanakische wortschatz umfasst etwa 300 wörter. ein drittel davon entfällt auf kraftausdrücke aus dem fäkal- und sexualbereich, ein weiteres drittel auf automarken. der „kanakisch“ sprechende verwendet im alltag nur einen wortschatz von 30 wörtern. eigentlich dient dieses schulbuch vom westermann-verlag der abiturvorbereitung, anscheinend wird es aber auch zur verbreitung rassistischer und ausgrenzender texte verwendet. beschämend! ein umgeschriebenes märchen dient im buch als beispiel:

Die Geschichte von „Aische und Murat“ (Hänsel und Gretel)
Murat und Aische gehen dursch Wald, auf der Suche nach korrekte Feuerholz. Aische fragt Murat: „Hast Du Kettensäge, Murat?“
Murat: „Normal! Hab isch in meine Tasche, oder was!?“
Auf der Suche nach korrekte Baum, verirrten sie sisch krass in den Wald. Murat: „Ey scheisse, oder was!? Hast du konkrete Plan, wo wir sind, oder was!?“
Aische: „Ne scheisse, aber isch riesche Dönerbude!“
Murat: „Ja fäääätt!“
Aische: „Normal, da vorn an den Ecke!“
So fanden schließlich dursch Aisches korrekte siebte Döner-Such-Sinn den Dönerbude. Sie probierten von jede Döner. Plötzlich kam voll den krasse Frau und fragt: „Was geht, warum beisst ihr in meine Haus?“
Als Strafe sperrte den Hexe Murat in krass stabilen Käfig. Zu Aische sagte sie: „Du Frau, du kochen für misch! Und verkaufen die Döner an den Theke.“
Murat wurde gemästet bis korrekt fett für Essen.
Doch eine Tag hatte Aische einen fixe Idee. Sie fragte: „Wie geht den mit den Dönerbrotofen?“
Hexe: „Was geht, bist du scheisse im Kopf, oder was?“ Aische: „Normal, isch hab kein Plan, zeigen mal, wie geht!“
Hexe: „Machen das! Komm her und mach den Augen auf!“ Aische: „Gut!“
Den Hexe bückte sisch, um den Dönerofen anzuschmeissen. In den Augenblick kickte Aische mit korrekten Kick-Box-Kick in die fette Arsch. Den Hexe sagte: „Aaaahhh, scheisse, was geht, isch fall direkt in die scheisendreck Ofen! Oder was!? Aaaahhh isch hab krasse Schmerzen!“
Aische freute sisch und sagte: „Korrekt, den Alte is Tod!“ Murat: „Ey Aische, krasse Idee!“ Aische: „Normal! Oder was!?“ Murat: „Lass misch aus die scheiss Käfig. Alder!“ Aische: „Gut, warte!“ quelle: tag24.de

11 Gedanken zu „„kanakisch“ für abiturienten

  1. Isch mach Dich krankenhaus!
    Echt jetzt!?!
    In einer sprachwissenschaftlichen Einführungsvorlesung jedenfalls, die ich besuchte, wurde auch einmal auf die sogenannte „Kanak Sprak“ (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Kanak_Sprak) oder „Kiezdeutsch“ als eine verbreitete Varietät des Deutschen eingegangen, die tatsächlich wissenschaftlich analysiert wird. Wie auch die diversen deutschen Regional-Dialekte. Was durchaus interessant sein kann. Deren Sprecher sind durchaus in der Lage, „korrektes“ Deutsch, also Hochdeutsch, zu sprechen. Im Übrigen finden sich auch „krass“ viele „deutsche“ Jugendliche, die wo so reden.. 🙂 Oder man denke an die Sprech-, äh Schreibweise auf WA, fb etc, welche häufig auch nicht der Grammatik entspricht. Darüber hinaus werden bisweilen auch Dialekt-Sprecher für ihre Ausdrucksweise angegriffen, also quasi die Ur-Einwohner einer bestimmten Region.
    Problematisch wird es in der Tat dann, wenn K. bloß auf Gosse, Fäkalhaftes, Sexistisches oder eben auch Autos reduziert wird und damit mehr als unterschwellig Stimmung gemacht wird, noch dazu in einem Schulbuch, wie es hier offenbar der Fall ist. Das geht so überhaupt nicht. Was das pseudo-slangisierte Märchen schließlich betriftt, ist das m E zwar schon sichtlich bemüht und etwas lächerlich-dämlich, im Grunde aber doch harmlos, da einem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse geschuldet.

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    • Was sagt der zuständige Verlag dazu?
      Das Schulbuch hätte gar nicht als solches verwendet werden dürfen. Aber offensichtlich verlassen sich Schulen auf die gängigen Schulbuchverlage, darunter auch der Westermann-Verlag, der das Aufreger-Buch herausgegeben hat. Vom Verlag heißt es: „Wir bedauern sehr, dass unsere Materialauswahl als diffamierend empfunden wird. Selbstverständlich distanzieren wir uns nachdrücklich von jeder Form von Rassismus und Diskriminierung. Um hier keine weiteren Missverständnisse aufkommen zu lassen, verkaufen wir daher die Ausgaben, die die kritisierten Passagen enthalten, ab sofort nicht mehr.“

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  2. Nicht nur abscheulich, als Schimpfwort absolut ungeeignet, denn Kanake ist im Südpazifik das Wort für Mensch. Die abwertende Verwendung spricht also eher für eine geistige Minderleistungsfähigkeit bei jenen, die es so verwenden.
    Nachdem ich dies einmal offen in der Schule thematisiert habe, für wessen Dummheit das eigentlich spricht, wurde der Ausdruck kaum noch verwendet.

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