Und ich sah einen Wald, wo man jetzt einen Flugplatz baut,
ich sah Regen wie Gift, wo er hinfiel, da starb das Laub
Und ich sah einen Zaun, wo es früher nur Freiheit gab,
ich sah grauen Beton, wo vor kurzem die Wiese lag.
Und ich sah einen Strand, der ganz schwarz war von Öl und Teer,
und ich sah eine Stadt, in der zählte der Mensch nicht mehr.
Doch ich sah auch ein Tal, daß voll blühender Bäume war,
einen einsamen See, wie ein Spiegel so hell und klar,
und ich sah auf die Uhr, 5 Minuten vor 12.
Und ich sah eine Frau, die erfrohr fast vor Einsamkeit,
und ich sah auch ein Kind, für das hatten sie niemals Zeit,
und ich sah einen Mann, der für Hoffnung und Frieden warb,
und ich sah, wie er dann dafür durch eine Kugel starb,
doch ich sah auch den Freund, der in schwerer Zeit zu mir stand,
ich sah einen, der gab einem Hilflosen seine Hand,
und ich sah auf die Uhr 5 Minuten vor 12.
Ich sah Haß in den Augen, blind wütenden Glauben,
sah die Liebe erfrieren, sah die Sieger verlieren,
sah Bomben und Mienen, sah Schieber verdienen,
sah Klugschwätzer reden, und Fanatiker töten.
Doch ich sah auch die Angst, die so viele zur Einsicht bringt,
jemand sagte zu mir, daß die Zukunft grad jetzt beginnt,
und ich sah auf die Uhr, 5 Minuten vor 12.
(Udo Jürgens – 1982)
(unterhaltung)
Hallo Geno,
schade das dieses „alte Gedicht“ immer noch so aktuell ist.
Ich wünsche dir einen schönen Start in 2020.
Liebe Grüße
Monika
Gefällt mirGefällt 1 Person
Aber die Menschheit wird es 4 … 3 … 2… 1 Minute vor 12 werden lassen (wenn es nicht schon so spät ist), ohne das alles zu verändern, was geändert werden müsste.
Gefällt mirGefällt 3 Personen
liebe clara,
trotzdem wünsch ich dir alles gute und gesundheit im neuen jahr. ❤️
Gefällt mirGefällt mir
Ich kann mich ja eine Minute vor 12 vom Acker machen, dann bin ich sicherlich alt genug dazu.
Dennoch danke für deine Wünsche!
Gefällt mirGefällt 1 Person