grundeinkommen für afrika

lassen sich die fluchtursachen, wie hunger und armut, nicht mit einem globalen bedingungslosen grundeinkommen (global basic income) wirksam bekämpen?

grundeinkommens-experiment in afrika könnte entwicklungshilfe revolutionieren. das bedingungslosen grundeinkommens findet in europa immer mehr anhänger. in finnland und in teilen frankreichs laufen erste projekte und in schleswig-holstein würde man es gerne einmal ausprobieren. die schweiz hat es per volksentscheid abgelehnt. das bedingungslose grundeinkommen soll lebensunterhalt und arbeit entkoppeln. statt staatlicher leistungen wie kindergeld, rente oder arbeitslosengeld würde jeder bürger einen festen betrag bekommen. ein system für die zukunft. hierzulande wird das grundeinkommen noch diskutiert und in afrika wird es probiert:

bedingungsloses grundeinkommen in kenia:
die us-ngo „givedirectly“ zahlt seit november 2017 armen menschen in kenia ein monatliches grundeinkommen in höhe von 2.250 kenianische schilling (etwa 18 euro). es soll die menschen effektiv und nachhaltig aus der armut befreien. laut einer studie von 2013 haben die menschen in kenia bei ersten versuchen mit bedingungslosen grundeinkommen das geld nicht einfach für alkohol und zigaretten ausgeben (wie kritiker es vermuten), vielmehr stiegen die ausgaben für essen, trinken, auch für bildung oder das eigene haus gleichermassen an.
in einem dorf nahe des viktoriaseesein lebt ein fischer mit seiner frau und seinen kindern. seit november 2017 erhält er monatlich 2.250 schilling (etwa 18 euro). von dem ersten geld kaufte er sich zwei neue fischernetze. jetzt kann er endlich wieder arbeiten. seine frau kaufte einem ventilator und dinge für den haushalt. der fischer plant nun, zu sparen und will sich bald ein eigenes boot kaufen, um nicht mehr auf ein leihboot angewiesen zu sein.

bedingungsloses grundeinkommen in namibia:
2008 wurde in einem dorf in namibia das bedingungslose grundeinkommen eingeführt. jeder der 1.000 einwohner des dorfes bekam 100 namibische-dollar (etwa 7,25 euro) im monat. das experiment zeigte, dass sich die bewohner nicht auf dem geld ausruhen, sondern aktiv werden und in ihre zukunft investieren. im ergebnis durchweg positiv: mehr kinder gingen regelmässig zur schule, mehr menschen nahmen die hilfe von gesundheitsstationen an (beides nicht kostenlos) und es gab deutlich weniger unterernährte kinder. es wurden viele kleine geschäfte eröffnet, die zu einem wirtschaftswachstum von enormen 12 prozent pro jahr führten. im april 2015 wurde das programm beendet, weil das geld fehlte.

» stell dir vor, es gäbe ein weltweites bedingungsloses grundeinkommen «

6 Gedanken zu „grundeinkommen für afrika

  1. Du zeigst da wirklich klasse Beispiele auf. Ich würde sogar soweit gehen, das statt „bedingungslos“ schlichtweg „beruhigend“ zu nennen. Denn ich denke, dieser Effekt, daß Leute nicht mehr so sehr rechnen müssen, wie sie mit der Kohle ans Ende des Monats kommen, dürfte sich enorm auf die Gesundheit der Leute auswirken (spart an anderer Stelle Kosten in der Volkswirtschaft).
    Daß ein paar Leute sowas ausnutzen – ja, aber das gibt es in jedem System.

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  2. Ich kann ja dem Modell des Grundeinkommens auch eine Menge abgewinnen. Interessante Beispiele, die Du hier benennst, werde bei Gelegenheit mich dazu weiter belesen. Wenn ich das jetzt nicht verwechsele will Finnland sein Experiment leider einstellen, aber da kann ich mich auch irren.
    Schöne Grüße

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  3. Da gibt es sicherlich sonne und solche, sonne wie der Fischer in Kenia und solche wie mein Freund aus Nigeria sagte: Wenn ich nach Hause zurückgehe und einen guten Job bekomme, will ich auf keinen Fall in der Nähe von Familie wohnen, denn dann geben die ihre Arbeit auf und lassen sich von mir durchfüttern.
    Allerdings gibt es in Nigeria auch das Sprichwort: Sag´ mir wie viele Arme du bespeist und ich sage dir, wie Reich du bist! Da könnten die Reichen Europas sich eine Scheibe von abschneiden.

    Aber trotz allem bin ich auch für ein Mindesteinkommen, nur reicht es nicht, das Vorhandene zu verteilen, denn es muss auch neues generiert werden. Es muss also gearbeitet werden. Das wäre die richtige Gelegenheit, mal wieder auf die Idee von Paul Lafargue hinzuweisen … 😉

    Was mich aber wirklich so richtig ankotzt ist, das Leute, die sich unter dem Fähnchen „christlich“ und/oder „sozial“ sich so asozial benehmen …

    Meiner Meinung nach sollte man in Deutschland als Partei sich nicht „christlich“ nennen dürfen. Hat man in Deutschland nicht Trennung von Kirche und Staat?

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    • schmarotzer, also menschen, die sowas ausnutzen, wird es immer geben, auch im hartz4-system.

      alle experimente beweisen aber das gegenteil. es wurden viele kleine unternehmen eröffnet, die z.b. in namibia zu einem wirtschaftswachstum von enormen 12 % pro jahr führten.

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  4. Ich, Fünferlprinz hochwohlgeboren von des Universums Gnaden
    verfüge folgendes Dekret:
    Hiermit ordne ich an zur Verteilung des Weltreichtums
    das bedingungslose Grundeinkommen für die gesamte Weltbevölkerung
    zum weltweiten Wohlstand und Zufriedenheit aller Menschen dieser Erde.
    Ein Grundeinkommen, das so hoch ist, das es ermöglicht, kulturell, gesellschaftlich und sozial an der Gesellschaft teilzuhaben. Viel höher als diskutiert, damit es ermöglicht ein  Leben der Selbstverwirklichung zu führen, nicht nur das grobe Überleben sichert.
    Als Anfang der Verteilung des Weltreichtums für alle Menschen dieser Welt, um ein gemeinsames Wachsen der Menschheit zu sichern.
     Fünferlprinz, hochwohlgeboren von des Universums Gnaden
     
    erlassen und gezeichnet am 5.Februar im Jahre 2017

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