provozieren wir terroranschläge?

provozieren wir, weil wir zu angepassten knechten der wirtschaft und zu ferngesteuerten konsumidioten erzogen wurden? wir müssen jetzt unseren „westlichen lebensstil“ verteidigen? aber gegen wen? gegen die störenfriede? freiheitskämpfer? terroristen? islamisten? flüchtlinge? gegen unsere europäischen nachbarn? wie hoch müssen unsere mauern sein, und mit welchen waffen wollen wir unseren lebensstil verteidigen?
provozieren wir, weil die von uns gewählte regierung mit der usa und anderen westlichen mächten kriege angefangen hat, an bürgerkriegen partei ergreift und das zuhause von millionen von menschen zerbombt wurde und menschen täglich in lebensgefahr sind?

provozieren wir, weil die von uns gewählte regierung, zusammen mit der europäischen union, den nahrungsmittelkonzernen erlaubt, dass sie in den entwicklungs-ländern alle agrarflächen günstig für tierfutterplantagen pachtet, nachdem die ansässigen kleinbauern vertrieben wurden und jetzt nicht wissen wie sie überleben sollen. dass diese konzerne vor der westküste afrikas alle fische für den westlichen markt abfischen und die ansässsigen fischer in ihrem beruf deshalb nicht mehr überleben können. dass diese konzerne afrika mit billigen gefrorenen hähnchenabfällen überschwemmen und den ansässigen hühnerfarmern die existenzgrundlage nehmen?

provozieren wir, weil die von uns gewählte regierung, zusammen mit den restlichen industriestaaten, die erderwärmung nicht aufhalten kann und der klimawandel nun vielen millionen von klimaflüchtlingen die heimat nimmt?

provozieren wir, weil die von uns gewählten europäischen parlamentarier mit ihrem verheerenden sparkurs für armut und obdachlosigkeit in ländern wie portugal, spanien und griechenland verantwortlich sind und die europäische union unsolidarisch entscheidet und deshalb immer mehr europäer ihre unfähigen regierungen abwählen?

provozieren wir, weil die „verlierer“ und die vielen „abgehängten“ nicht mit unserem verschwenderischen, freizügigen und gleichgültigen lebensstil einverstanden und unserem benehmen nicht einverstanden sind?

provozieren wir, weil es uns viel  besser geht als allen anderen und wir es uns leisten können, die hälfte unserer subventionierten nahrung in den müll zu werfen? wir sind europameister im produzieren von müll, weil wir viel zu viel unnötiges kaufen.

provozieren wir, weil unsere geliebten smartphones, unsere kleidung und viele andere produkte von den ärmsten menschen in fernost, unter den menschenunwürdigsten bedingungen und umweltschädigend hergestellt werden und wir uns nur deshalb unsere konsumsucht finanziell überhaupt leisten können?

verteidigen wir also unseren unverzichtbaren westlichen lebensstil. nur so lernen wir unsere opfer auch persönlich kennen und einige wenige von ihnen werden sich, auch mit gewalt, nehmen wollen, was wir ihnen schon lange genommen haben. verteidigen wir unseren unverzichtbaren westlichen lebensstil. nur so lernen unsere opfer, dass sie es nie schaffen werden.

5 Gedanken zu „provozieren wir terroranschläge?

  1. Auch wenn ich mich hier wiederhole. Man kann es gar nicht oft genug beleuchten, glaube ich. Hier ein weiterer Auszug aus dem Tagebuch der Sophia (18):
    „Auch bei diesen Flüchtlingen geht es ums nackte Überleben. Sie haben einfach nichts mehr, um ihre Kinder zu ernähren. Und die Ursachen hierfür haben sie nicht selbst zu vertreten! Ich bau das mal von unten auf: Wo liegt der Grundstein des Wohlstandes der Industrienationen? In den früheren Kolonien! Das kann man übrigens alles nachlesen, wenn man es denn wirklich wissen will.
    Von den Kolonialherren wurden Südamerika, Afrika, Indien und Sri Lanka, sowie weite Teile Asiens vollkommen ausgelutscht. Bodenschätze, Edelmetalle, Edelsteine und Diamanten wurden zu Lasten der Bevölkerung und zum alleinigen Nutzen der Besatzer ohne Maß gefördert. Schätze ganzer Zivilisationen wie der Maya und Inka wurden geraubt und nach Europa gebracht. Riesige Plantagen und Farmen wurden errichtet und als Eigentum erklärt, indem man den unwissenden Ureinwohnern eine Fremdherrschaft und die fremden Gesetze aufzwang.
    Dort wurden Gewürze, Kaffee, Tee, Kakao u.a. von meist kaum bezahlten Einheimischen angebaut. Den Gewinn strichen die selbst ernannten Eigentümer ein, die den Arbeitern auch noch jede Intelligenz absprachen, so etwas eigenständig auf die Beine zu stellen. Dadurch sparten sie sich auch gleich die Kosten für Schulen. Die fehlende Bildung lieferte schließlich die Rechtfertigung dafür, das ganze Land als das eigene zu betrachten und die eigentliche Bevölkerung zu unterdrücken. Das widerlichste Beispiel ist für mich Südafrika.
    Mit dem Ende der Kolonien war das Elend natürlich nicht beendet. Im Gegenteil – es wird in vielen Ländern immer schlimmer. Die Grundlagen für eine gute Entwicklung fehlen einfach.
    Kein Verdienst mehr für Bauern – die Ernten vertrocknen oder werden überschwemmt. Ursache hierfür sind die Klimaveränderungen, die durch die Industrienationen verursacht werden. Das Vieh verdurstet, die Herden finden auch nichts mehr zu fressen – gleiche Ursache.
    Kein Einkommen mehr für Fischer – die Fischbestände werden von riesigen Fangschiffen – auch aus der EU – vernichtet.
    Kein Geschäft mehr für Händler – ohne Waren nichts zu verkaufen.
    Und anstatt nun im Sinne einer längst überfälligen Wiedergutmachung dafür zu sorgen, dass diese Menschen in ihrer Heimat wieder ihr Geld als Bauern, Hirten, Fischer, Händler usw. verdienen und ihre Familien versorgen können – was das Flüchtlingsproblem ja wohl ziemlich schnell lösen könnte – lässt man ihnen in ihrer Verzweiflung gar keine Wahl, als unter großen Gefahren genau in den Ländern nach einer Überlebenschance zu suchen, die für diese Lage verantwortlich sind. Vorher müssen sie sich aber erst noch das Geld zusammenleihen und eine Menge Gefahren auf sich nehmen. Wie viele ertrinken dabei jeden Monat? Auch eine Methode, die Überbevölkerung zu verringern!
    Das alles riskieren sie für den normalsten Instinkt, den jeder Mensch hat: zu überleben und seine Kinder zu ernähren. Sie wollen weder die Börse manipulieren, noch Firmen zerstören. Weder hart arbeitenden Menschen ihr Haus wegnehmen oder Mieten unbezahlbar machen, noch Arbeitsplätze vernichten. Keine Steuern hinterziehen bzw. große Summen ins Ausland transferieren zum Nachteil des Volkes und auch niemanden nötigen und erpressen, um ihren Genmais zu verkaufen oder ihren Giftmüll illegal entsorgen, wodurch Menschen schwer krank werden. Einfach arbeiten und Geld nach Hause schicken wollen sie. Wer also bitteschön gehört nicht zu uns? Wenn schon ein Feind gebraucht wird, sucht ihn in den Kreisen!
    Andere Mittelmeerländer geben ihr Geld – diese Summen könnten eine Menge Leid lindern – lieber für gewaltige Zaunanlagen aus, in denen die Flüchtlinge dann hängen bleiben oder davon herunter stürzen. Im besten Fall verletzen sie sich nur schwer. Allein der ganze Bewachungsapparat verschlingt Unsummen! Könnt Ihr Euch nicht vorstellen, wie demütigend das alles ist? Und sich dann wundern, wenn einige kriminell werden! Wer trägt die Schuld dafür?
    Was, wenn das Eure Väter, Söhne, Töchter, Brüder oder Schwestern wären, die Ihr dort in den Zäunen hängen seht? Könntet Ihr dann etwas empfinden, vielleicht einen Funken Menschlichkeit oder unbändigen Zorn über solchen Zwang und solche Kälte? Schämt Ihr Euch eigentlich nicht, nicht mal ein bisschen?
    Kriege Mordgelüste, mach jetzt Pause.“

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  2. Das ist so und ich habe als Teil dieses unseligen Spieles keine wirkliche Lösung. Im Kleinsten vielleicht, indem ich Materie teile, die ich erwirtschafte. Und indem ich mich dem Druck verweigere, stets das Neueste und Beste besitzen zu wollen.

    Was heißt schon Besitz?
    Leihweise überlassen trifft es besser.
    Mit dem entsprechendem Mass an Verantwortung.

    Grüße!

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