wir schaffen es nicht?

Am 31. August 2015 sagte Angela Merkel den Satz, der zum Leitmotiv ihrer Flüchtlingspolitik werden sollte: „Wir schaffen das!“ Heute, nachdem Hunderttausende Menschen mehr nach Deutschland gekommen sind, sehen viele diese Aussage kritisch. Nicht zuletzt die Menschen, die den Flüchtlingen aktiv bei ihrem Neuanfang helfen. Katja Schneidt ist eine von ihnen. Sie erlebt jeden Tag die Realität der Erstauffangeinrichtungen: Als Ansprechpartnerin für die Flüchtlinge begleitet sie diese bei Behördengängen, gibt Deutschkurse, versucht, ihnen zu vermitteln, was Leben in Deutschland bedeutet. Dabei zieht sie eine ernüchternde Bilanz und sagt: „Wir schaffen es eben nicht, all diese Menschen zu integrieren.“ Die Gründe dafür sind vielfältig: eine Integrationspolitik, die zu wenig auf Hilfe zur Selbsthilfe setzt, sondern eine teilweise überzogene Erwartungshaltung der Flüchtlinge weiter fördert; mangelnde Integrationsbereitschaft unter den Flüchtlingen; zu wenige professionelle Strukturen innerhalb der Flüchtlingshilfe. Katja Schneidt ist alles andere als ausländerfeindlich oder rechts, aber sie sagt, wo es hapert und was sich ändern muss, damit unsere Gesellschaft eine Chance bekommt. buchverlag riva

3 Gedanken zu „wir schaffen es nicht?

  1. Wir müssen es schaffen. Nicht, weil die Kanzlerin es großspurig verkündete sondern, weil sich sonst ein nicht mehr zu Kontrollierenter sozialer Sprengstoff entwickelt. Leider trägt die Politik kaum etwas zur Integration bei, sondern verschärft praktisch stündlich die Asylgesetze.

    Das ist nicht der richtige Weg, sondern denen zu helfen die Hilfe benötigen und denen die denen helfen die Hilfe benötigen. Diese Helfer werden praktisch alleine gelassen. Große Worte, wie die von dem Psalmenprediger helfen hier nicht weiter. Es sind Taten gefragt. Aber Taten von dieser Kanzlerin?

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  2. Inhaltlich bestimmt ein fundiertes und wahrscheinlich sogar ein lösungsorientiertes Buch – aber der Titel hätte halt mindestens noch das herausfordernde Fragezeichen dahinter enthalten müssen.. Denn schon Küchentischpsychologen wissen um die Macht des richtigen Wortes und wer sagt und denkt, er schafft es nicht, der schafft es halt auch nicht.

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  3. ICH WILL, DASS WIR ES SCHAFFEN…

    Weder bin ich Anhängerin von Merkel noch von Gauck. Möchte mich aber dennoch dem kürzlich getätigten Statement des Bundespräsidenten, er könne sich keine Kanzlerin vorstellen, die sage, wir schaffen was nicht.

    es ist nun einmal Tatsache, dass Millionen Menschen auf der Flucht sind, auch zu uns. Und es ist auch Fakt, dass wir jene nicht zurückschicken können, die aus Kriegsgebieten und vor Verfolgung Schutz bei uns suchen. Das gebieten Anstand und Menschlichkeit. Übrigens auch das Grundgesetz, wenn ich mich da nicht sehr täusche.

    Ja, ich gebe zu, es ist nicht einfach, die Probleme, die vor uns stehen sind mannigfaltig und unter rosa Brillensicht zu lösen. Aber statt uns darüber zu beklagen, wie schwierig alles ist und dass das alles nicht zu schaffen ist, sollten wir uns überlegen, wir Integration und Zusammenleben doch möglich sind. Klar, Probleme dürfen benannt werden, aber doch eben deswegen, damit wir nach Lösungen suchen. Es geht einfach nicht anders, als dass wir alle alles dafür tun, dass wir es eben schaffen.

    Zur Erinnerung an eine Tatsache, die viele von uns wissen, gern aber verdrängen, weil es weh tut: unser Wohlstand beruht auf der Armut von Milliarden anderer Menschen.

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