spanien: die unheimliche stille von valdeluz

In Spanien stehen ungefähr zwei Millionen Immobilien leer. Gleichzeitig fliegen täglich Familien aus ihren Wohnungen und Häusern. Wie kann das sein? Eine Reise durch Ruin und Ruinen.

ciudad valdeluzAls stünde man in einem gigantischen Filmset für einen Science-Fiction. Die Welt nach der Menschheit: Straßen, so weit das Auge reicht, hügelauf, hügelab, schwarz glänzender Teer. Ordentlich mit Parkbuchten, Laternenmasten, Straßenschildern, Zebrastreifen. Schatten wurde auch mitgeliefert, alle 20 Meter ein Ahorn, im Herbstwind rauschen die Blätter. Ja, sogar an behinderte Mitbürger ist gedacht, in jeder Straße ist eine der Parkbuchten himmelblau bepinselt, darin ein akkurates Rollstuhlpiktogramm. Und neben jedem zweiten Ahorn ein Stromkasten, komplett mit Anschlüssen und Kabeln, klar, jedes Haus braucht Strom.

Es gibt bloß keine Häuser. Menschen sowieso nicht. Hier sind nur Sand, Wind und Büsche. Das Ganze ist nichts als strukturierte Leere, mitten in der Mancha, der Gegend, in der Don Quijote einst durch seinen Wahnsinn ritt. Papierkörbe, Gullydeckel, und alle 300 Meter ein Kreisverkehr, der im gleißenden Nachmittagslicht auf Autos wartet.

Als würde man durch den Traum eines Architekten laufen: endlos viel Raum, beliebig bespielbar. Nur dass der Architekt anscheinend aus seinem Traum geweckt wurde, bevor er ihn zu Ende träumen konnte. Surreal Estate.
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