palmöl-geschäft bedroht kamerun

Farmer-Cameroon1-300x200Das Kongobecken, das zweitgrößte Regenwaldgebiet der Erde, gerät zunehmend ins Visier der Agrarfirmen. Die klimatischen Bedingungen sind günstig, um dort Ölpalmen anzubauen. Der lokalen Bevölkerung nutzt dies zunächst einmal wenig, denn es sind vor allem ausländische Großinvestoren und korrupte nationale Politiker, die vom Ausverkauf des afrikanischen Agrarlandes profitieren. Ein Geschäft zu solch miesen Konditionen, das man eher als Landraub bezeichnen möchte.

Eines dieser Unternehmen ist Herakles Farms, ein Unternehmen der in New York ansässigen Unternehmensgruppe Herakles Capital und deren lokalen Tochterfirma SG Sustainable Oils Cameroon Limited (SG-SOC). In Kamerun baut Herakles Farms bereits Palmölplantagen auf – obwohl noch längst nicht geklärt ist, ob dieses Projekt überhaupt legal ist! Die geplante Palmölplantage in einer Dimension von 70.000 Hektar würde das Leben von Zehntausenden Menschen in Dutzenden Dörfern schlagartig verändern. Es ist ein Projekt mit verheerenden sozialen und ökologischen Folgen.

Die Plantage in der Größe des Stadtgebiets Hamburgs soll in einem der artenreichsten Wälder der Welt angelegt werden. In der Mitte von vier Naturschutzgebieten gelegen, würde die Plantage eine Schneise der Verwüstung zwischen dem Korup Nationalpark und dem Naturschutzreservat Rumpi Hills ziehen. Die im Gebiet lebenden Tiere würden voneinander isoliert und eine ökologisch höchst sensible und einzigartige Region zerstört werden.

Bei einer Vertragslaufzeit von 99 Jahren(!) ist zudem davon auszugehen, dass dieses Vorhaben dramatische Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft, Ernährung und die Kultur der Menschen haben wird. Der Wald als Erwerbs- und Nahrungsquelle würde fehlen. Selbständige Kleinbauern müssten dann im besten Fall Erntehelfer auf der Plantage werden. Den meisten drohte wahrscheinlich Arbeitslosigkeit oder sie würden aus der Region vertrieben. Sowohl die Bevölkerung vor Ort, als auch lokale und internationale Menschenrechts- und Umweltorganisationen sowie Wissenschaftler protestieren gegen das Vorhaben.

CED – Centre pour l’Environnement et le Développement, eine NGO in Kamerun, hat die Konsequenzen für die lokale Bevölkerung zusammengefasst und fordert zusammen mit anderen kamerunischen NGOs ein Moratorium auf die weitere Expansion von großen industriellen Agrarprojekten in Kamerun. Solange, bis sichergestellt werden kann, dass die Landrechte der Bevölkerung nicht ignoriert werden, und nicht weiterer Urwald zerstört wird.

Greenpeace zeigt: Entwicklung fördern, statt zerstören

Es gibt jedoch Alternativen, mit denen die Bevölkerung der Regionen profitieren kann und die Umwelt geschont wird. Greenpeace Afrika hat heute zusammen mit der kamerunischen NGO L’Association citoyenne de défense des intérêts collectifs (ACIDIC) einen Report veröffentlicht, der Entwicklungsoptionen für eine Region in Kamerun aufzeichnet.

Der Report “Agriculture systems and food security in Toko, Mundemba, and Nguti, in SW Cameroon” zeigt an mehreren Beispielen, wie die Menschen das von Herakles beanspruchte Gebiet für eine kleinbäuerliche Landwirtschaft nutzen könnten. Damit würde die lokale Wirtschaft bestärkt, ohne die Urwälder zu zerstören und ein Stück weit verhindert, dass subventionierte Nahrungsmittel aus dem Industrieländern importiert werden. Die Zusammenfassung des Reports ist auf englisch verfügbar.

Palmöl – ein zerstörerisches Geschäft

Die Palmölindustrie expandiert: erst Indonesien und Malaysia – und nun Kamerun. Ein falscher Entwicklungspfad, der die Urwälder zerstört und den Menschen vor Ort die Lebensgrundlage raubt. Der weltweite Bedarf an Palmöl steigt – es landet in Produkten wie Schokoriegel, Speiseeis, Pizzas, Waschmittel, Seife oder auch als Biotreibstoff. In Indonesien und Malaysia haben sich in den letzten 20 Jahren die Flächen, auf denen Urwald für Ölpalmplantagen vernichtet worden ist, verzehnfacht. Heute erstrecken sich dort die Monokultur-Plantagen auf mehr als acht Millionen Hektar. Die Firmen sind längst dabei, neue Flächen zu erschließen und breiten sich nun in Ländern wie z.B. Kamerun in Zentralafrika aus. Dort legt die Firma “Herakles Farm” bereits den Grundstein für großflächigen Palmölanbau – obwohl noch längst nicht alle Genehmigungen vorliegen.

Quelle: blog.greenpeace.de

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